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Film als Forschungsmittel

Anders als beim ethnologischen Lehrfilm, nutzen andere Ethnologen Film als Forschungsmittel. Bekannt sind: Marcel Griaule, Franz Boas und Margaret Mead und Gregory Bateson.

Griaule setzte erstmals 1931-33 Film ein. Später animierte er Jean Rouch mit der Kamera Ethnologie zu betreiben. Zusammen erstellten sie beeindruckende Werke.

Kommentar:
In anthropology, the middle of the 1930’s was the watershed between film’s unimportance and its acceptibility. To W.D.Hambly, Melville Herskovits, Patrick O’Reilly, and Marcel Griaule, film was an illustration, not an integral part of research to be used in understanding and cited in publication.“ (Brigard 1995:26)

Setzte 1930 die Filmkamera eine. Boas hatte von Anfang an nicht die Absicht, die einzelnen Filmsequenzen zu einem Dokumentarfilm zu montieren. Sie sollten ausschließlich der Forschung dienen. Boas Sichtweise war rein normativer Art: Seine Filmsequenzen waren ausschließlich visuelle Daten für die anthropologische Forschung, ohne jegliches ästhetisch-künstlerisches Bemühen. Bestimmte Ereignisse ließ Boas in Szene setzen. Zur Legitimierung nachgestellter Szenen führte Boas die Wirklichkeit und Gültigkeit bestimmter zeremonieller Elemente einer im Verschwinden begriffenen Kultur an, deren Fixierung für Forschungszwecke unerlässlich seien. (siehe de Brigard 1975)

Literatur: Jacknis 1987; Ruby 2000

Sie setzten erstmals Fotografie und Film systematisch bei ihrer Feldforschung ein. Sie waren die ersten, die zu den „Methoden des Ethnograpischen Films“ beitrugen, wie sie in den nächsten Kapiteln behandelt werden.