Strategien der non-verbalen Kommunikation sind heute ein wichtiges Thema in der Ethnologie. Die Anthropology of the Body und die Anthropology of the Senses weisen in diese Richtung. Im Rahmen der Visuellen Anthropologie spielen insbesondere visuelle Zeichen und Symbole eine Rolle. Sie basieren auf den visuellen Systemen und Repräsentationen. Die non-verbale Kommunikation stellt eines der zentralen Probleme in der interkulturellen Kommunikation und dem interkulturellen Verstehen dar. Um sie verstehen zu können, ist ein Wissen über die entsprechende Kultur vonnöten.
Eine besondere Herausforderung für die Visuellen Anthropologen ist die Tatsache, dass die Wahrnehmung stark kulturell geprägt ist. So kann man nicht davon ausgehen, dass Bilder transkulturell verstanden werden. Das beginnt schon mit der Farbe: Zum Beispiel hat die Farbe weiß bei uns in der westlichen Welt vollkommen andere Konnotationen als in anderen Kulturen.
Aber auch innerhalb einer Kultur können Farben ganz unterschiedliche Assoziationen hervorrufen, je nach Zusammenhang, in dem sie genutzt werden und Vorprägung des Rezipienten. Nehmen wir zum Beispiel die Farbe Rot.
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Wesentlich komplexer wird es, wenn wir Symbole, Denkmäler u.ä. betrachten. Hier spielt das Wissen eine besondere Rolle. Dies gilt insbesondere für die Wahrnehmung an sich: Erkennen wir überhaupt, dass hier etwas kommuniziert werden soll? Und sind wir dann in der Lage, die Symbole zu interpretieren?
Insbesondere in den USA wurden spezielle Methoden zur Untersuchung der visuellen Kommunikation entwickelt. Man hat sich in den 70er Jahren insbesondere mit dem Raum (Proxemics ), der Mimik und Gestik (Kinetics ) und der Bewegung im Zusammenhang mit Tanz (Choreometrics) beschäftigt.