Bei der Analyse von historischen Fotografien gibt es sehr unterschiedliche Fragestellungen und Ansätze.
Familienfotografie
Bei uns in Europa, aber auch andernorts gibt es Familienalben, Schachteln mit Fotografien, alte Fotografien an den Wänden. Die Analyse dieser visuellen Dokumente sind eine wertvolle Ergänzung jeder Feldforschung: Sie können Auskunft geben über die sozialen Verhältnisse der Familie, aber auch über die Zeit, über Arbeitsprozesse, über Festlichkeiten, über den Fortschritt etc. |
Ansichtskarten
Die Entstehungsgeschichte, wie auch die Verwendung von Ansichtskarten sagt viel über den Umgang mit dem Thema Repräsentation aus. Es sagt uns etwas über Repräsentation des dargestellten "Gegenstandes", aber auch über die Repräsentation der Absender. |
Ethnographische Fotografien
Unsere Museen und Archive sind voller alter Fotografien. Diese Fotografien sind wertvolle Dokumente über die Vergangenheit der Kulturen. Es gibt zahlreiche Arbeiten, die damit wertvolle Erkenntnisse gewonnen haben. Die Fotografien über fremde Kulturen werden aber auch unter der Fragestellung der "Darstellung des Fremden" an sich analysiert und kritisch betrachtet. |
Historische Fotografien
Alte Fotografien schlechthin können Gegenstand der ethnologischen Forschung sein.Von besonderem Interesse sind zum Beispiel die frühen Arbeiten professioneller Fotografen. In den USA ist vor allem das Thema Darstellung der Indianer in der Fotografie und das dadurch erzeugte Bild vom Indianer von Interesse. Auch die Prägung unseres Bildes über die Südsee durch frühe Fotografien von Samoa ist Thema mehrerer Arbeiten. Missionsfotografien sind ebenfalls eine wichtige Quelle für kulturwissenschaftliche Studien. Die Basler Mission hat ihr Fotoarchiv vorbildlich aufgearbeitet. Man kann über das Internet http://www.bmpix.org auch tiefere Einblicke erhalten. |