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Ethik

Ethische Fragen stellen sich bei der Arbeit mit Medien jederzeit. Im kulturwissenschaftlichen Film trifft die Fachethik mit der Ethik des Medienschaffenden zusammen. Von besonderer Bedeutung ist die Ethik dort, wo das Recht nicht greift.

Das Thema Ethik ist für die Kulturwissenschaften/Ethnologie grundlegend und wird dort intensiv diskutiert. Die American Anthropological Association hat schon früh einen Ethical Code für Anthropologen veröffentlicht, der immer wieder aktualisiert wird: http://www.aaanet.org/index.htm.

Wird mit Film gearbeitet, ergeben sich noch zusätzlich Fragen, die nicht einfach beantwortet werden können. Oft stehen ethische Anforderung selbst im Widerspruch. Jeder Filmemacher muss hier für sich die Lösung finden, es gibt kein einfache Rezeptur.

Ein Filmemacher wird durch das copyright und vor allem die "moral rights" (u.a. Anspruch auf Wahrung der Integrität seines Werkes) geschützt. Durch die "moral rights" hat er die theoretische Möglichkeit den Missbrauch von Filmen zu unterbinden. Folglich trägt er die Verantwortung seinen Mitarbeitern, insbesondere den Akteuren gegenüber. In diesem Zusammenhang kommt man fast unmerklich vom geschützten Rechte zum Thema der ethischen Rechte. Als Konsequenz des Glibalisierungprozesses hat der Weltgipfel der Informationsgesellschaft 2003 in Genf ein Statement zu "Ethical Dimensions of the Information Society" veröffentlicht:

Im Zusammenhang mit ethischen Fragen sind Themen wie Verantwortung der Filmemacher, Recht auf Privatheit, Rechte und Beteiligung der Akteure, Autorenschaft, Zusammenarbeit (Link zu Praxis/Produktion/Vorbereitung/Organisation/Kooperation vor Ort), Schutz von kulturellem Eigentum und geheimen Wissens etc. zu diskutieren. Kulturwissenschaftliche Filmemacher befinden sich in einem Spannungsfeld, indem sie leicht die Orientierung darüber, was recht ist, verlieren können. Ein ehrlicher Umgang mit sich und den anderen ist hier wesentlich.

Literatur: Davies

Film: Mikael Wiström "The Other Shore"